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iOS 10 und seine Möglichkeiten

Pünktlich im Juni zur WWDC 2016 stellte Apple seine 10 Version des mobilen Betriebssystems iOS vor. Neben einem grundlegenden Redesign in Sachen Sperrbildschirm und Notifications steht vor allem die Weiterentwicklung von iMessage, der Kartenapp und der Fotosapp im Vordergrund. Seit 13.09. steht iOS nun für alle zum Download bereit.

Unsere Tutorials zu iOS 10 verpasst? Hier kommt ihr zu unserer Übersicht.

iOS 10 und seine Möglichkeiten

Bereits direkt bei der Vorstellung von iOS wurde eine Version für Entwickler zur Verfügung gestellt und ein Public Beta für Juli 2016 angekündigt. Diese folgte dann schneller als erwartet, bereits die zweite Version der Developer Version wurde bereits an alle interessierten öffentlichen Tester weiter gegeben. Insgesamt lieferte Apple 8 Betaversionen aus, ehe nun am 13.09., wie auf dem iPhone Event angekündigt, das neue System final veröffentlicht wurde.

Kompatible Geräte

Auch iOS 10 ist auf einer Vielzahl von Geräten noch verfügbar. Anders als anfangs von vielen Entwicklern vermutet werden sogar noch Geräte mit 32 Bit Prozessor unterstützt. So benötigt ihr mindestens ein iPhone 5, ein iPad Mini 2 bzw. iPad 4 oder den neusten iPod Touch. Alle älteren Geräte erhalten leider kein Update.

Anders als bei manchen Vorgängerversionen gibt es keine Einschränkungen bzw. Features die aufgrund zu geringer Rechenleistung nicht oder nur eingeschränkt auf älteren Geräten funktionieren. Einzige Ausnahme – 3D Touch, da dies die entsprechende Hardware voraus setzt. Diese steht nur in in den iPhone 6s Modellen zur Verfügung.

Design Änderungen

Wesentlich verändert wurde das Design des Sperrbildschirms und der Widget. Sofern euer Telefon entsperrt ist findet ihr auf der quasi 0ten Homescreen Seite ab sofort nicht nur Spotlight sondern auch eure Widgets, diese waren früher nur eingeschränkt (Siri App Vorschläge) an dieser Stelle verfügbar. Eure Benachrichtigungen erhalten ihr durch das Wischen von Oben nach unten, quasi links von diesen befinden sich nach wie vor wieder die Widgets.

Im entsperrten Zustand werden die Widgets angezeigt, per Wisch von rechts nach links erreicht ihr eure Widgets, von rechts nach links neuerdings die Kamera App. Diese war früher nur über den Klick auf das entsprechende Icon im Sperrbildschirm erreichbar.

Handy Entsperren Änderungen

Neu ist Raise to Wake, zumindest in den iPhone 6s Modellen. Dabei wird der Bildschirm bereits beim Anheben des Geräts aktiviert und der Touchscreen angezeigt. Damit geht Apple mehr oder minder auf eine häufige Kritik am sonst so positiven, schnellen TouchID ein. Aufgrund der schnellen Entsperrung des iPhones bekam der Nutzer nur sehr selten den Touchscreen zu sehen. Kein neues Feature ohne weitere Kritik – viele Nutzer beklagen den mangelnden Datenschutz – mit Hilfe dieses Tutorials könnt ihr Raise to Wake unter iOS 10 deaktivieren.

Neu ist auch die Entsperrmethode. Das simple Auflegen des Fingers reicht nicht mehr aus, nun müsst ihr den Homebutton auch einmal drücken. Auch dieses Feature lässt sich allerdings deaktivieren – eine Anleitung hierfür findet ihr in diesem Tutorial. Auch das klassische «Swipe to Unlock» fiel nach 9 Jahren dem Redesign zum Opfer – der Wisch von Rechts nach Links bringt nunmehr die Kamera zu Tage. Um den alten Sperrbildschirm zu sehen muss der Homebutton gedrückt werden, diese Designänderung lässt sich leider nicht deaktiveren.

3D Touch Verbesserungen

Mit den iPhone 6s Modellen führte Apple erstmals auch 3D Touch ein. Trotz aller Bemühungen reichte die Integration in iOS nicht besonders tief. Abgesehen von Systemapps war Apple vor allem auf die Entwickler von Drittappps angewiesen sodass diese 3D Touch auch in ihre Programme integrieren mussten.

Mit iOS 10 geht die Integration im System deutlich weiter. Beinahe jede Benachrichtigung auf dem Lockscreen kann mittels 3D Touch direkt bearbeitet und weitere Interaktionen ausgeführt werden.

iMessage

Letztlich wurde iMessage komplett überarbeitet. So gibt es nun eine Zeichenfunktion, diese kennen wir bereits von der Apple Watch, mit der Eingaben quasi direkt gezeichnet werden können. Diese Funktion kommt vor allem iPad Pro Besitzern im Zusammenhang mit dem Apple Pencil zu Gute. Dabei kann auch die sogenannte Geheimtinte verwendet werden – so erscheint die Zeichnung erst wenn die Gegenseite über die empfangene Nachricht wischt.

Links werden direkt mit Vorschau angezeigt, Sechs vorgefertigte Interaktionen können direkt über einen langen Druck ausgewählt werden. Wer seine Nachrichten gerne mit bunten Bildern verziert kann nicht nur auf mehr Smilies zurückgreifen sondern auf die neuen Sticker. Diese kommen nicht nur direkt von Apple sondern auch Dritthersteller können Stickerpacks anbieten.

Dafür wurde der neue AppStore für iMessage geschaffen, in dem es nicht nur Sticker geben wird, vielmehr können hier auch direkt Anwendungen für iMessage angeboten und geladen werden. iMessage öffnet sich damit generell deutlich stärker für die Apps von Drittherstellern, über vordefinierte Schnittstellen können alle Apps künftig direkt an den Dienst andocken.

Von der Notizenapp, über Lokalempfehlungen bishin zum Wettbericht – all diese Anwendungen stehen ab an in iMessage zur Verfügung. Wie ihr Apps herunterladen könnt erfahrt ihr in diesem Tutorial.

Karten

Ähnliches trifft auch auf die Karten-App von Apple zu. Hier öffnet man sich auch gegenüber Drittapps, so können die Karten künftig deutlich erweitert werden. Carsharing, Taxis oder Parkplätze in Zukunft direkt in der Karten App – alles kein Problem.

Zusätzlich versucht das iPhone eure Daten weiter zu verwerten. Sobald ihr euer iPhone mit eurem Auto verbindet merkt sich das Gerät wann ihr euer Auto wieder verlasst und wo ihr es geparkt habt. Dieses Feature muss zwar aktiviert werden, wie ihr das erledigt erfahrt ihr in diesem Tutorial.

Fotos

Zuletzt hat Apple auch einige Detailverbesserungen an der Fotos App vorgenommen. Zukünftig erkennt die App Gesichter und ordnet diese Personen zu. Besonders positiv – die Erkennung erfolgt direkt auf dem Gerät, die Daten gelangen nicht in die Cloud. Die App versucht auch die Inhalte von Fotos zu erkennen, so kann die eigene Fotosammlung deutlich erweitert werden.

Zudem bietet auch die App automatische Fotoalben an – die Fotos der letzten Reise werden dabei beispielsweise automatisch gruppiert und als eigene Geschichte angeboten. Um den Reisebericht aufzuhübschen wird auch gleich das passende Kurzvideo inkl. Musik erstellt.

Detailverbesserungen

Neu ist auch die Home App, diese soll künftig als Schaltzentrale für alle Homekit-fähigen Geräte dienen. Die App ist schnell eingerichtet und bietet auch schnell die Möglichkeit schlaue Automatisierungen zu erstellen – Details hierfür findet ihr in diesem Tutorial.

Ein Feature das von der Community bereits ebenfalls häufig gewünscht wurde – das Löschen von Standardapps. Hier gibt es zwar Einschränkungen, trotz allem lassen sich nun endlich unerwünschte Apps vom Homebildschirm entfernen. Nähere Informationen findet ihr in diesem Tutorial.

Weitere Verbesserungen gibt es bei der Tastatur – diese kommt ab sofort mit Multilingualen Eingaben bzw. Eingaben in unterschiedlichen Sprachen zurecht, sodass ihr nicht dauernd die Sprache euer Tastatur wechseln müsst.

Fazit

Im Gegensatz zu früher warb Apple dieses Jahr nicht damit, dass im neuen iOS xxx neue Features integriert sind. Statt eines großen Fleckenteppichs konzentrierten sich die Entwickler klar auf einzelner Bereiche, die konsequent überarbeitet oder verbessert wurden. Die meisten der Änderungen sind aus unserer Sicht klar positiv und stellen sinnvolle Weiterentwicklungen dar. Sofern ihr die neuen Features nicht verwenden möchtet gibt es auch die Möglichkeiten zur Deaktivierung. Einiges ist neu – in den ersten Tagen werden sich einige Fragen ergeben – einige davon möchten wir euch mit unseren Tutorials abnehmen.

iOS 10 ist eine gelungene Weiterentwicklung bei der Apple einerseits auf die Ausnutzung gewohnter Stärken, andererseits aber auf die Öffnung gegenüber Drittanbietern setzt.

 

3 Kommentare zu „iOS 10 und seine Möglichkeiten“

  1. Hallo,
    erst einmal danke für die Übersicht im Artikel.
    Was ich in iOS10 festgestellt habe, ist das Wegfallen der VPN-Verbindung mittelt PPTP. Dies wird auch unter dem neuen OS für den Mac der Fall sein.
    Kennt ihr einen Client für iOS mit dem ich das noch realisieren könnte, den ihr empfehlen könntet?
    Danke und macht weiter so.
    Flo

    1. Ist mir leider auch schon störend aufgefallen, das Supportdokument macht da auch nicht viel her: https://support.apple.com/de-at/HT206844

      Am Mac fällt mir Shimo und VPN Tracker ein, unter iOS sollten die im Support Dokumenten ggf. ne Lösung sein?
      AirWatch, Aruba, Check Point, Cisco, F5 Networks, MobileIron, NetMotion, Open VPN, Palo Alto Networks, Pulse Secure und SonicWall

      1. Ich hatte mal im Appstore gesucht mit SSL-VPN-Clients.
        War irgendwie nicht so aufschlussreich. Werde mich mal die Tage damit beschäftigen, wenn ich was brauchbares finde schreibe ich das hier rein.
        Ich hoffe ja auf unsere Admin, das er die VPN umstellt, momentan schaut es aber nicht so gut aus als würde dies zeitnah geschehen…
        Danke dir trotzdem.

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