Android – Ordnung muss sein: Filemanager/-explorer im Vergleich (Teil 1/2)

Asche auf mein faules Haupt und Schande über mich, dass ich mich überhaupt noch traue, hier zu schreiben. Da der Martin aber nicht nachtragend und drängelnd ist, hat er sich um so mehr gefreut, als ich ihm in einer nächtlichen Twitter-Session mitteilte, dass ich doch tatsächlich wieder einmal einen Beitrag für appland.ch verfassen wolle. Der hat lang gebraucht, da er zum einen umfassend ist und zum anderen immer wieder durch testrelevante Updates der Apps die Veröffentlichung des Beitrags hinaus gezögert wurde.  Thema: Siehe Überschrift. Und da hake ich doch gleich mal ein…

Wie komme ich überhaupt dazu, so simple und unspektakuläre Apps wie Filemanager zu testen? Das liegt daran, dass ich mein Samsung Galaxy I9000 gerootet und mittels Custom ROM mit Android 4.0.3 ausgestattet habe. Anschließend stellte ich fest, dass kein Filemanager in der ROM enthalten ist. Auf der Suche nach einer simplen App mit aufgeräumten Design – möglichst ohne Werbung und kostenlos – stieß ich dabei auf Anwendungen, die teils ein wenig mehr konnten, als nur das Browsen durch die Daten auf dem mobilen Telefon.
Im Test habe ich ganze sechs (6!) Dateimanager für Android. Jeder hat so seine Vor-/Nachteile, was ein direktes Vergleichen schwer macht. Man sollte diesen Beitrag also eher als Orientierungshilfe betrachten. Denn nur weil der eine Explorer ein Feature hat, was ein anderer nicht hat, muss er nicht besser oder schlechter sein. Es kommt also vor allem drauf an, was der geneigte Android-User für Ansprüche an den Dateibrowser stellt. Und schon klingt das Ganze gar nicht mehr so unspektakulär, oder?
Eine negative Anmerkung habe ich vorab zu machen, die alle Apps gleichermaßen betrifft, nicht aber direkt mit diesen zutun hat.
Wie Eingangs erwähnt, nutze ich ICS 4.0.3 in der Custom ROM CM9. Ob der folgende Umstand der Custom ROM oder ICS generell zu schulden ist, kann ich nicht mit Gewissheit sagen. Da sämtliche Explorer im /sdcard Verzeichnis starten, wird die externe SD Karte nicht gelistet. Diese findet sich erst im Verzeichnis darüber (/mnt/emmc). Ein Zugriff auf die externe SD Karte ist unter Umständen also zumindest erschwert oder nur umständlicher möglich. Konstruktive Kritik hierzu nehme ich daher sehr gerne in den Kommentaren entgegen und bedanke mich bereits jetzt schon dafür! Nun aber zum Test.

Worauf habe ich bei den Apps geachtet?

  • Dateimanagement/Bedienung
  • Reaktions-/Ladezeit
  • Grafikdesign/Optik
  • Zusatzfunktionen
  • Rootfähigkeit (betrifft sicher nicht jeden Nutzer, daher an letzter Stelle der Auflistung)

Im Test mussten mich folgende Apps überzeugen, unter ihnen einen persönlichen Gewinner zu wählen. Denn mehr als einen Filemanager finde ich überflüssig. Alphabetisch sortiert kredenze ich:

  • AndroZIP (Teil 1/2)
  • ASTRO File Manager (Teil 1/2)
  • Datei Manager (Teil 1/2)
  • ES Datei Explorer (Teil 2/2)
  • OI Filemanager (Teil 2/2)
  • Solid Explorer (Teil 2/2)

 

Play Store - AndroZIPAndroZIP
Der Fileexplorer kommt kostenlos, mit Werbung am unteren Rand, des Öfteren mit der Bitte, doch die Vollversion zu kaufen (vor allem, wenn z.B. eine Datei mit einer anderen App geöffnet werden soll und anschließend wieder in AndroZIP zurück gesprungen wird) und einigen Zusatzfunktionen daher. Er kann gegen Bezahlung von Werbung befreit und um einige Features erweitert werden.

  • Dateimanagement/Bedienung
    AndroZIP spricht – leider mit kleinen Ausnahmen – Deutsch mit dem Benutzer und sieht auf den ersten Blick sehr übersichtlich aus. Gewöhnlich vereinfacht diese Eigenschaft die Handhabung meines Erachtens meistens. Um das zu untermauern, hier die Fakten.
    Am oberen Bildschirmrand findet man die übliche Menüleiste mit den Funktionen als Symbole. Das erste Symbol ist dabei farbig das Logo der App und ohne Funktion. Offenbar dient es lediglich dazu, den User erkennen zu lassen, welche App er gerade geöffnet hat. Tatsächliche Menüs sind die Mehrfachauswahl, in dessen Kontextmenü sich neben Mehrfach-Löschen, multi-rename etc. auch die Einträge der Zusatzfunktionen von AndroZIP befinden. Dazu später unter dem Punkt Zusatzfunktionen mehr.
    Weiterhin je ein Symbol um ins Homeverzeichnis zu springen, einen Ordner im aktuellen Verzeichnis zu erstellen, einen Ordner höher zu springen und die Dateisuche. Diese überzeugt auf Anhieb. Die Lupe in der Menüleiste bringt einen zum Eingabefeld. Darunter lässt sich die erweiterte Suche einblenden. Die Optionen hier sollten jeden Sucher zum Finder machen.
    Direkt darunter beginnt auch schon der Dateiexplorer mit einer kleinen, dennoch gut lesbaren Pfadangabe, sowie einem Button, in das übergeordnete Verzeichnis zu springen.
    Das Homeverzeichnis ist standardmäßig als /sdcard eingerichtet, die Ansicht dafür lässt sich mit diversen Optionen anpassen und wird für alle Ordner übernommen. Erreichbar sind die Einstellungen dazu unter der Menütaste des Gerätes unter – Überraschung! – Einstellungen. Vorher jedoch noch kurz ein paar Worte zum Kontextmenü der Ordner/Dateien. Nur der Ordnung halber erwähne ich, dass ein kurzer Druck auf die ggewünschte Datei diese natürlich öffnet. Per langem Druck auf eben jene öffnet sich das Kontextmenü, welches die zu erwartende Funktionen wie Kopieren etc. offenbart. Zusätzlich lässt sich ein Shortcut auf dem Homescreen des Smartphones setzen, die Datei zippen – also komprimieren – und die Eigenschaften aufrufen. Diese will ich hervorheben, da sie tatsächlich einige brauchbare Infos listen (siehe Screenshot), wobei ich nicht ganz verstehe, was mit “Gesamtfläche” gemeint ist. Dies scheint sich jedenfalls – ebenso wie die Speicherplatzangabe – auf das gesamte Hauptverzeichnis zu beziehen. Ach ja: In den Einstellungen können versteckte Daten ein-/ausgeblendet werden, sowie ein Scrollthumb zum schnellen Scrollen durch das geöffnete Verzeichnis einblenden. Erleichtert natürlich das Handling der App. All diese Funktionen sind dort zu finden, wo man sie erwartet und vor allem auch braucht. Großartige Umwege über umständliche Menüs findet man keine. So soll es sein.
  • Reaktions-/Ladezeit
    Die App reagiert gut und zügig im Dateibrowser. Die Kontextmenüs sind nicht überlang und ploppen sofort auf. Und wichtig: Das Starten der App dauert nur einen Augenblick. Beim Scrollen durch die Daten läuft das Bild flüssig, nichts ruckelt und hakt. Öffnet man einen Ordner, scheint dieser das zu ahnen und gibt seinen Inhalt sofort preis. Egal wo man sich im Verzeichnis befindet, der Homebutton reagiert prompt, auch ein Verzeichnis nach oben springen wird umgehend erledigt. Bei den Zusatzfunktionen sind einige Ladezeiten allerdings in Kauf zu nehmen. Das ist sinnbedingt vermutlich nicht anders machbar. Mehr dazu unter Punkt Zusatzfunktionen im Test dieser App.
  • Grafikdesign/Optik
    Das Design und die Optik gefallen mit einer gewissen Schlichtheit in diversen Grautönen, was ich persönlich eher bevorzuge. Sämtliche Symbole sind optisch nichts Besonderes, aber augenfreundlich und dezent selbsterklärend. Im Explorer selbst werden die Dateisymbole farbig und bei verbreiteten Dateitypen mit eigenen Icons dargestellt, machen jedoch durchweg einen guten Eindruck. Die Symbole von bekannten Dateitypen lassen sich übrigens in den Optionen auch deaktivieren. Alle Icons werden in guter Qualität und Auflösung angezeigt.
    Die Ansicht lässt sich natürlich ebenfalls etwas anpassen. So kann man bestimmen, ob sich die Ordner und Dateien als große Symbole oder in Listen mit Infos anzeigen lassen. Für diese Ansichten lässt sich noch die Größe die favorisierte Einstellung (klein, mittel, groß) festlegen. Wie es sich für einen Dateiexplorer gehört, lassen sich die Daten nach Name, Typ, Datum, Größe etc. sortiert anzeigen. Wer es wünscht, kann zwischen vier Themes (Theme, Light Theme, Holo light, Holo dark) auswählen. AndroZIP beherrscht Landscape, jedoch in dieser Betrachtungsweise keinen zweigeteilten Bildschirm, um beispielsweise Daten per Drag&Drop zu verschieben.
  • Zusatzfunktionen
    Greife ich den Namen doch einfach auf: AndroZIP. Die App beherrscht das öffnen diverser Archive, darunter zip, rar, tar gzip, bzip2. Hauptsächlich kann AndroZIP in Punkto zip-Datei erstellen Punkte sammeln. In den Einstellungen versteckt sich dazu ein Menüeintrag am untersten Ende, in welchem man zwischen drei Komprimierungsgraden einen auswählen kann. Dieser gilt anschließend für alle Komprimierungsvorgänge, lässt sich aber natürlich jederzeit ändern. Je besser komprimiert werden soll, desto länger dauert es im Übrigen. Sollte allerdings keine Überraschung sein.
    An dieser Stelle kann ich an die erwähnte Funktion des Menüpunkts zur Multibearbeitung von Daten anknüpfen. Dieses Menü enthält nämlich noch die Einträge Mehrfach-ZIP und Mult. Verschlüsselte ZIP.  Einfach entsprechende Auswahl treffen und auf erstellen drücken. Für die multiple Erstellung verschlüsselter Container wird natürlich noch ein Passwort vergeben. Der Anwender hat (in der kostenlosen Version nur Standard) die Wahl zwischen Standard, AES 128 und AES 256. Um sicher zugehen, das Passwort auch korrekt eingetippt zu haben, kann man es sich per Haken auch anzeigen lassen. Im Verschlüsselungsscreen ist den Entwicklern leider wohl entgangen, dass die Beschriftung annährend die gleiche Farbe hat, wie der Hintergrund. Nämlich weiß in weiß. Nur schwach lässt sich ablesen, was dort steht.
    Wer in der Exploreransicht die Menütaste seines Telefons drückt, wird neben den Einstellungen im Kontextmenü noch zwei weitere Einträge gefunden haben: Taskmanager und Anwendungsmanager.
    Der Taskmanager erlaubt das Killen diverser Apps und Hintergrunddienste. Hier findet man Apps, sowie deren Dienste sämtlich aufgelistet. Per Button lassen sich Apps und Dienste beenden, per Häkchen auch spezifisch auswählen und dann killen. In der Liste wird allerdings nur die Art der App (System, Foreground, Background) und die CPU-Auslastung angezeigt. RAM-Verbrauch sucht man vergebens. Generell gilt natürlich dabei, dass man beim Beenden diverser Dienste Obacht geben sollte, da man evtl. wichtige Systemanwendungen mit killt und es zu Problemen kommen kann. Wer sich hierbei nicht einigermaßen im Klaren darüber ist, was er tut, sollte lieber eine gut ausgereifte Taskmanager-App im Play Store suchen, in welcher mehr Infos und eine bessere Übersicht gewehrleistet sind.
    Und dann war da noch der Anwendungsmanager. In diesem werden einfach alle Apps inkl. kurzer Infos zur Version und Größe angezeigt. Was kann denn der Anwendungsmanager, werdet ihr euch fragen. Ich verrate es. Er erstellt Backups aller Apps inkl. Systemapps auf dem Smartphone. Ob mit oder Einstellungen und Cache der Apps geht aus der App nicht hervor. In den Einstellungen für dieses Zusatzfeature kann man lediglich die Sortierung nach Name oder Größe und den Backupordnernamen festlegen. Mehr ist hier nicht zu holen. Auch hier rate ich zu anderen Lösungen. Nicht weil es nicht funktionieren würde, sondern eher, weil diese App einfach nur ein unzureichendes Angebot mitgibt. Eine gut ausgereifte App, die sich explizit nur um diese Aufgabe kümmert, sollte hier die bessere Wahl sein.
  • Root
    Wer sein Gerät gerootet hat, der kann mit der App in der Verzeichnisstruktur beliebig blättern, inklusive der Systempartition und deren Ordnern. Eine Meldung, wann man diesen sensiblen Bereich betritt, erscheint nicht. Man sollte daher wissen, was man tut oder der App per Superuser die Rootrechte entziehen, wenn man auf Nummer sicher gehen möchte. Zwei der Zusatzfunktionen von AndroZIP nutzen ebenfalls Rootrechte. Die bereits beschriebenen Funktionen Taskmanager und Anwendungsmanager benötigen Root um zum einen Systemdienste – oder halt auch vorinstallierte Herstellerapps – killen zu können und zum anderen beim Erstellen eines Backups auch Systemapps in das Backup integrieren zu können. Ohne Root würde zumindest letzteres nur ohne Systemapps von statten gehen können.

AndroZIP im Play Store – QR Code scannen oder klicken:

 

ASTRO File Manager ist die nächste Dateibrowser-App, die ich mir zur Brust genommen habe. Auch diese App hat ein paar zusätzliche Werkzeuge mit an Bord. Dazu natürlich unter Punkt Zusatzfunktionen etwas später mehr.

  • Dateimanagement/Bedienung
    ASTRO kann deutsch und startet im SD Card Ordner (mnt/sdcard). Am unteren Rand wird Eigenwerbung eingeblendet. Man möge doch bitte die kostenpflichtige App (für 3,99€) kaufen. Soweit also im Rahmen. Ganz oben in der Menüzeile finden sich einige kurze Befehle als Icon. Diese erläutere ich von links nach rechts.
    Der Pfeil aufwärts zeigend bringt den User ein Verzeichnis nach oben, steigt jedoch nicht ins Rootverzeichnis auf. Für Rootrechte ist die App offenbar nicht ausgelegt, was auch das Fehlen dieser Funktion in der Beschreibung im Play Store untermauert.
    Neben dem Pfeil findet sich ein Dropdownmenü, mittels welchem sich Dokumente und Medieninhalte im aufgerufenen Verzeichnis filtern lassen. Eine detailliertere Filterung lässt sich leider nicht vornehmen, was die Frage aufwirft, welche Videoformate von ASTRO als solche erkannt und gelistet werden. Interessant sind diese Filteroptionen meines Erachtens ohnehin nur, wenn massig Dateien der verschiedenen Formate innerhalb eines Ordners vorhanden sind. Und das kommt doch recht selten vor auf der internen SD Card.
    Ein Symbol weiter rechts findet man die Mehrfachauswahl. Die Funktion erklärt sich von selbst.  Bei einer Berührung des Sternsymbols erscheint die Meldung Neuer Ort erstellt. Diese Funktion ist nichts anderes, als favorisierte Ordner anzulegen. Zum Sinn dieser Funktion verliere ich am Ende dieser Rubrik noch ein paar Zeilen. Soweit zur Menüzeile. Direkt darunter befindet sich übrigens die Pfadangabe zum aktuellen Verzeichnis.
    Ein kurzer Druck auf einen Ordner öffnet diesen erwartungsgemäß. Ein langer Druck lässt am unteren Rand eine zusätzliche Menüzeile aufpoppen, in welcher die Optionen zum Kopieren, Verschieben, Umbenennen oder Löschen erscheinen. Unter dem weiteren Punkt Mehr erscheinen lediglich die Optionen, alles auswählen, die Eigenschaften aufrufen oder eine zip-Datei erstellen zu können. Leider wird bei einem langen Druck auf eine Datei automatisch die Mehrfachauswahl aktiviert, weshalb dann ein Klick auf die nächste Datei unter Umständen alle dazwischen liegenden Verzeichnisse/Dateien mit markiert werden.
    Wählt man eine einzelne Datei zum zippen aus, kann hier lediglich der Dateiname vergeben werden. Weitere Optionen finden sich dazu nicht.
    Über die Menütaste des Handys lassen sich natürlich die Einstellungen der App aufrufen. Diese erweisen sich als genauso simpel wie übersichtlich, da einfach keine großartigen Einstellungen vorgenommen werden können. Abgesehen von der Wahl zwischen Raster, Liste etc. kann in drei Kategorien die Größe der Anzeige gewählt werden. Die Sortierungsmöglichkeiten sind ebenfalls nur mit Name, Datum und Größe angegeben.
    Neben diesen Optionen lassen sich noch die Verzeichnisse als erstes, sowie versteckte Dateien anzeigen. Die Verzeichniseinstellungen lassen sich übrigens zwar speichern, jedoch nicht für die gesamte App, sondern lediglich für jeden Ordner einzeln. Bisweilen doch etwas nervig, wie ich persönlich finde. Naja, Angaben zur Datei selbst bzw. deren Endung anzuzeigen gibt es immerhin auch noch.
    Ich wollte noch einige Worte zu den Orten aka Favoriten los werden. Wie anfangs beschrieben, startet die App im mnt/sdcard Verzeichnis. Dies hat indirekt einen Nachteil, weil man eine Funktion – und hier komme ich auf die favorisierten Ordner zurück – erst beim Beenden der App durch Zufall findet. Nämlich eine Art erweiterte Suche und Verwaltung, sowie die Zusatzfunktionen von ASTRO.
    In dieser Ansicht findet man ganz oben ein Sucheingabefeld, darunter drei Reiter: Orte, suchen, aktuelle. Orte listet – an sich schlau gelöst – einmal die interne wie die externe SD Card auf. Das Icon ist zwar jeweils eine Micro SD, benannt sind die beiden Verzeichnisse allerdings unpassend mit Meine Dateien 1 und Meine Dateien 2. Umbenennen lassen sie sich leider nicht. Weiterhin findet man dann eine Funktion, das LAN zu scannen, sowie die Einträge zu den Zusatzfunktionen, die App mit diversen Clouddiensten zu verbinden. Wie immer dazu später kurz mehr.
    Unter dem Reiter Suche findet man nicht etwa eine erweiterte Suche mit den üblichen Möglichkeiten, nach Daten filtern zu können. Nein, man findet vorgegebene Filter, die sich in Dokumente, Musik, Bilder, Videos und Meine Dateien kategorisieren. Alle diese Filter umfassen das gesamte Verzeichnis inkl. externe SD Card, benötigen daher auch eine gewisse Zeit bei der Auflistung aller Daten. Potentiell eine schlaue Idee, die jedoch ausbaufähig ist.
    Unter dem dritten und letzten Reiter aktuelle findet man eine chronologische Ansicht, zuletzt geänderter/hinzugefügter Daten. Auch hier eine schlaue Idee und ebenso noch ausbaubar mit z.B. Filtern von welchem Zeitraum man diese Daten suchen könnte.
  • Reaktions-/Ladezeit
    Die App reagiert fix, ruckelt beim Scrollen nicht, läuft stabil. Nimmt sich dahingehend allgemein nicht viel mit AndroZIP. Bei den Suchfiltern, die ja gut versteckt erst beim Beenden der App gefunden werden, dauert das Auflisten diverser Ergebnisse wie oben begründet etwas länger. Aber sollte wohl logisch sein. Negativ fällt ASTRO hier jedenfalls nicht auf.
  • Grafikdesign/Optik
    Weder schlecht, noch herausragend. Themes, Farben oder Icons lassen sich nicht ändern. Letztere sind ansehnlich und nett gemacht. Die App an sich ist alles in allem minimalistisch gehalten, Verzeichnisse/Dateien ausreichend beschriftet. Je nach Ansichtstyp und Dateinamenlänge wird der Zeilenumbruch gut gelöst, es ist gewöhnlich alles bis auf die Dateierweiterung alles zu sehen, auch im Hochformat. Im Querformat hingegen wird nicht mehr viel angezeigt, dank der großzügigen Platzbemessung der Dateiinfos, die dafür dann wiederum zu kurz bzw. wenig sind.
  • Zusatzfunktionen
    Hier gibt es nicht sonderlich viel an Zusatzfunktionen, was dem ein oder anderen gefallen mag. Eine simple, aber nicht weiter konfigurierbare zip-Funktion und dann – das größere Plus der Zusatzfunktionen – die Möglichkeit, Dropbox, Google Drive, SkyDrive und sogar Facebook mit der App zu verbinden. Den Anbieter Box findet man ebenfalls und hier kommt sogar in der Testversion der App ein echtes Sahnehäubchen zum User. Die Entwickler von ASTRO arbeiten offenbar mit dem Cloudanbieter Box enger zusammen, denn wenn man sich über ASTRO erstmalig bei Box registriert, bekommt man satte 50 GB Cloudspeicher kostenlos und dauerhaft! Wohlgemerkt: Auch bei der kostenlosen Variante von ASTRO.
    Die Anbindung der Cloudlösungen funktioniert nach Verbindung und entsprechender Freigabe tadellos. Schade ist nur, dass dieses Menü halt so versteckt ist. Hier sollte dringend nachgebessert werden. In der Menüzeile der App ist hier für ein entsprechendes Menü noch Platz, ebenso ließe sich ein Eintrag ins Kontextmenü für die Menütaste des Smartphones integrieren. Bei den häufigen Updates in den letzten Wochen wird dies jedoch hoffentlich auch in näherer Zukunft umgesetzt. Ratsam wäre es für die Entwickler.
    Hervorheben möchte ich hier die Verbindungsmöglichkeit zu Facebook. ASTRO verlangt einiges an Rechten, dafür dass man lediglich auf die Medien (Fotos, Videos etc.) des eigenen Facebookaccounts zugriff erlangt. Meiner Ansicht nach völlig überzogen, da sich das auch alles mit der FB-App lösen lässt. Ich rate davon ab, diese Funktion zu nutzen.
    Ach ja, ein eigener Bildbetrachter ist ebenfalls mit an Bord und baut an sich auf die Galerie auf und nutzt sogar deren Strukturen. Dabei ist die Übersicht allerdings nur halb so toll und auch die Ladezeit ist etwas mau. Da macht es auch keinen Spaß, Fotos über die Share-Funktion zu teilen.
  • Root
    Wird von ASTRO nicht unterstützt.

ASTRO File Manager im Play Store – QR Code scannen oder klicken:

 

Datei Manager ist die nächste App, die auf eurem Androiden für Ordnung sorgen können will. Hierbei unterstützt sie die deutschen Benutzer mit der passenden Sprache und startet im Homeverzeichnis mnt/sdcard. Werbung findet sich in der kostenlosen App nicht, eine kostenpflichtige existiert meines Wissens nicht. Lediglich Spenden sind über das Einstellungsmenü möglich.

  • Dateimanagement/Bedienung
    Auf den ersten Blick wirkt alles gut aufgeräumt. Am oberen Rand wenig überraschend die Pfadangabe links, rechts ein Button, mit welchem sich ein Tab für beliebige Verzeichnisse erstellen und löschen lässt. Dient wohl dazu, zwischen häufig genutzten Verzeichnissen per angelegtem Tab switchen zu können.
    Darunter die Menüzeile, welche mit erschlagenden 13 Icons bepackt ist. Übliche Navigationsbuttons, Mehrfachauswahl, Suche, Ansicht, Filter, Lesezeichen, Datei/Ordner erstellen, aktualisieren, Netzwerk und SD-Karte. Diese Fülle an Shortcuts muss man erst einmal sacken lassen, denn wirklich optimal angeordnet sind sie von Haus aus nicht. Zwischen Aufwärts und den Zurück/Vorwärts Icons schmuggelt sich das Mehrfach Symbol ein, der Aktualisieren-Button findet sich erst an elfter Stelle im Menüband, das Icon für die externe SD Card (mnt/emmc) gar erst an letzter Stelle. Alle diese Optionen lassen sich dann zusätzlich über die Menütaste des Smartphones aufrufen, wo sich dann noch Einträge zu den Appeinstellungen, Hilfe und Beenden findet. Überraschender Weise schmuggelt sich hier noch eine Verwaltungsoption ein, die in der Menüleiste nun bei 13 Icons dann auch noch Platz gefunden hätte: Speicher-Analyse. Da es sich hier eher um ein Zusatzfeature handelt, gehe ich später unter Zusatzfunktionen erst darauf ein. Ebenfalls auf eine Zusatzfunktion, die sich erst offenbart, wenn man im Menü die Mehrfachauswahl aktiviert.
    Nun will ich jedoch etwas näher auf die Suche eingehen. Die ist an sich nicht übel, denn ein Punkt ist in meinen Augen durchaus positiv: Man kann nach APKs suchen lassen. Leider nur im aktuellen Verzeichnis oder auf der internen SD Card. Die externe muss erst aufgerufen und dann die Suche im aktuellen Verzeichnis gestartet werden. Eine dritte Suchoption dahingehend wäre sinnig. Dafür lassen sich neben allen Dateitypen Bestimmte für die Suche filtern: Audio, Video etc. und eben auch APKs, sowie Archive (zip). Weitere Filterkriterien werden schmerzlich vermisst.
    Die Sortierung ist dafür mit allen Punkten simpel zusammengefasst. Name, Datum und so weiter lassen sich auf-/absteigend sortieren.
    Wie bei den anderen Apps verursacht ein langer Druck auf eine Datei ein Kontextmenü mit wenig überraschenden Einträgen. Kopieren, löschen etc. aber auch das Hinzufügen zu den Lesezeichen, Archivieren oder den Details zur Datei. Letztere Angaben sind durchaus zu gebrauchten, kommen sie doch mit Name, Pfad, Größe, Anzahl der Dateien (falls Ordnerdetails aufgerufen wurden), Berechtigungen und letztem Änderungsdatum daher.
    Komme ich endlich mal zu den Einstellungen. Hier geht natürlich wieder einiges auch über ins Thema Grafikdesign/Optik. Zuerst aber die administrativen Einstellmöglichkeiten. Es lassen sich versteckte Daten, Thumbnails ein-/ausblenden, das Homeverzeichnis festlegen, sowie die Schriftgröße beim Durchsuchen einstellen. Ganz praktisch (gab es in vorigen Versionen noch nicht): Man findet endlich eine Wahlmöglichkeit, die Menüzeile anzupassen. So lassen sich die Icons zumindest verschieben oder gar ausblenden. Standardmäßig sind alle verfügbaren Symbole eingeblendet.
    Soweit zur Bedienung und den Funktionen zum Managen eurer Daten. Wer sich fragt, warum ich das Menü Netzwerk ausgelassen habe, sei beruhigt. Da wartet noch eine kleine Überraschung in der Kategorie Zusatzfunktionen. Also auf zur Beurteilung des Designs.
  • Grafikdesign/Optik
    In der Menüleiste findet sich ja der Button Kacheln. Dieser schaltet zwischen Kacheln und Liste um. Die Liste liefert dabei die Kurzinfos zum Erstellungszeitpunkt, Name sowie den Rechten. In der Kachelansicht sind lediglich die Ordner inkl. Namen zu sehen. Dafür unter anderem dann aber in zwei Spalten. Nutzt den Platz besser aus, also ein Plus. Ansonsten kann die Schriftgröße in drei Stufen angepasst werden. Themes liefert der Datei Manager lediglich zwei. Das weiße – in den Screenshots zu sehen und ein dunkles. Beide nicht wirklich spektakulär. Für Dateien und Ordner sind auch hier eigene Symbolbibliotheken mit an Bord, die zum Icon noch das Dateiformat hinzugefügt bekommen haben. Verwechslungsgefahr also verringert.
  • Zusatzfunktionen
    Jetzt baut sich zumindest kurzfristig wieder ein kleiner Spannungsbogen auf, was denn diese App wohl noch zusätzlich in petto hat. Nach der bisherigen Textmenge wohl auch notwendig. Nun gut, hier die Extras der App:
    Unspektakulär und ohne weitere Möglichkeiten lassen sich Daten per zip-Integration komprimieren. Ich sprach im Vorfeld noch eine zusätzliche Funktion an, welche sich erst beim aktivieren der Mehrfachauswahl offenbart: Es lassen sich sämtliche Daten über ein Sharemenü an andere Apps und somit Dienste senden. Neben Clouddiensten sind natürlich auch soziale Netzwerke mit eingebunden. An sich zwar eine nette Idee, allerdings auch unglücklich untergebracht oder halt auch überflüssig. Je nach Blickwinkel und Vorlieben des Nutzers.
    Dann war da auch noch die Speicheranalyse. Sie listet einfach nach einem kurzen Scann einige Infos zur Speichergröße von Verzeichnissen auf. Das sogar übergreifend, also intern und extern. In der Menüleiste wird anschließend der jeweils belegte/verfügbare Speicherplatz der internen wie auch externen Speicherkarte angezeigt. Richtig viele Bonuspunkte sammelt Datei Manager jedoch mit den Netzwerkeinstellungen. Ich erwähnte es weiter oben.
    In der Menüleiste der Netzwerkeinstellungen findet man nur drei Icons: Erstellen, Scannen, Beenden. Letzteres erklärt sich offenkundig selbst, ersteres liefert die Gelegenheit, eine (W)LAN-Verbindung, FTP-Zugang, Dropbox-, Box-, Google Drive-, SkyDrive- und SugarSync-Integration einzurichten. Da lacht das Datensammlerherz! Das war allerdings noch nicht alles. Wer den Scannen-Button drückt, wird sich im heimischen LAN freuen, Arbeitsgruppen und im Netzwerk öffentlich freigegebene Ordner seiner PCs zu finden. Höher kann das Datensammlerherz kaum noch hüpfen. Der Datenaustausch funktioniert wunderbar, abhängig vom WLAN natürlich. Bei einem evtl. in LAN hängenden NAS sei allerdings vorab gewarnt, dass man sich hierbei ausgiebig mit der Rechtevergabe seitens des NAS’ auseinandersetzt, denn Datei Manager greift mit allen Rechten auch in Ordnern zu, wo andere Netzwerkgeräte/Nutzer eigentlich keinen Zugriff haben dürften. Durfte ich selbst feststellen bei meinem NAS. Wer also Freunden das heimische WLAN freigibt, sollte sich hier vielleicht besonders damit beschäftigen, auch wenn man weder etwas zu verbergen, noch seinem Besuch bösartige Absichten unterstellen mag. Sind die Zugriffsrechte ordentlich vergeben, lassen sich Netzwerkspeicher als Lesezeichen speichern, so dass man über das entsprechende Icon in der Menüleiste direkten Zugriff darauf hat und nicht erst erneut das LAN scannen muss. Für die Clouddienste gilt die Lesezeichenfunktion ebenfalls.
  • Root
    Datei Manager unterstützt Rootrechte, welche sich allerdings in den Einstellungen auch deaktivieren lassen. Für besondere Funktionen sind diese Rechte allerdings nicht erforderlich und können bei gerooteten Phones bedenkenlos deaktiviert werden. Auf nichtgerooteten Geräten hat diese Option ohnehin keine Auswirkungen.

Datei Manager im Play Store – QR Code scannen oder klicken:

Das von mir gewohnte Fazit gibt es erst zusammenfassend nach dem zweiten Teil des Berichts. Ich bedanke mich aber an dieser Stelle bereits für eure Geduld beim Lesen und hoffe, euch ausreichend informiert zu haben, so dass ihr euch bis hierhin ein eigenes Bild über die Apps verschaffen konntet.

5 Kommentare zu „Android – Ordnung muss sein: Filemanager/-explorer im Vergleich (Teil 1/2)“

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