Android – Fünf Browser im Vergleichstest: Standard, Opera, Firefox, Dolphin, xScope

Windows vs. MacOS, Cola vs. Pepsi, Adidas vs. Nike, und so auch auf Android. Standard vs. Opera vs. Firefox vs. Dolphin vs. xScope. Alle Browser haben ihre Schokoladenseiten. Natürlich auch ihre Schwächen. Wie ich das mobile Browsen wahrnehme und wie meine Empfehlung ausfällt, könnt ihr jetzt nachlesen. Beginnen werde ich mit dem Standardbrowser, da er ja auch bei einem neuen Android die einzige Möglichkeit bleibt, zu surfen. Dennoch sollte er nicht unterschätzt werden. Der zweite Streich wird aus Firefox bestehen. Streich drei erfolgt in Form eines Testberichts zum Opera Mobile und Opera Mini und Nummer vier wird der Dolphin als HD-Version, sowie in der Mini-Variante sein. Streich fünf wird der xScope sein.

Es gibt noch einige andere Browser, ich wollte mich jedoch auf die meist genutzten beschränken. Ausprobiert habe ich sämtliche Browser auf meinem Galaxy S mit Froyo 2.2 (ja, immer noch) im heimischen WLAN, um eine konstantere Bewertungsgrundlage bezüglich der Ladezeiten der Internetseiten zu haben. Hierbei habe ich natürlich auch einige Kriterien gehabt, denen sich die Browser stellen mussten. Diese wären da:

  • Sprache, Menüführung, Handhabung
  • Leistungsumfang (Favoriten, Plugins, Besonderheiten)
  • Seitenaufbau
  • Stabilität
  • Ressourcenanspruch

Beginne ich wie oben aufgezählt mit dem Standardbrowser. Die App ist der vorinstallierte Browser eines jeden Androiden und brilliert durch ihre einfache Bedienung ebenso wie durch schnörkelloses Auftreten. Sprache: Deutsch. Menüführung: Simpel.

Der Telefonmenübutton öffnet die Menüleiste am unteren Rand. Dort finden sich Schaltflächen mit der Option, ein neues Fenster zu öffnen, geöffnete Fenster in der Übersicht anzuzeigen, die Helligkeit zu verändern, die Site zu aktualisieren, vorwärts oder rückwärts zu navigieren und die Schaltfläche zum Menü des Browsers. Am Ende des Scrolldownmenüs sind die Einstellungen gelistet. Dort lassen sich browsertypische Dinge einstellen. Es findet sich auch ein Eintrag für Plugins dort. Jedoch konnte ich bisher nicht herausfinden, ob es hier möglich ist, separat etwas zu installieren, was den Browser aufwerten würde. Ich gehe davon aus, dass hier mit Updates zusätzliche Funktionen als Plugins eingebaut werden.
Besonderheiten in Sachen Zusatzfunktionen weist der Browser keine auf. Dafür überzeugt er hemmungslos mit einem rasanten Seitenaufbau und voller Flashunterstützung (Achtung: Vom Smartphone abhängig, wie ich gelesen habe!). Lediglich bei Videos in flashbasierten Playern kann es vorkommen, dass diese bei Wiedergabe ruckeln, wenn sie nicht für Smartphones optimiert sind. Anstelle einer Aufzählung der Optionen des Browsers habe ich einfach mal einige Screenshots gemacht und diese kurz zusammen montiert. Hieraus wird ersichtlich, dass der Standardbrowser tatsächlich mit mehr Privat- und Sicherheitseinstellungen sowie praktisch notwendigen Einstellungen daher kommt. Das Bild spricht wohl für sich.

Das der Browser an sich äußerst stabil läuft, brauche ich wohl nicht zu sagen. Die Leistungsansprüche halten sich leider unerfreulich oberhalb des Durchschnitts auf. Mit ca. 37,5 MB RAM schluckt er im Hintergrund ordentlich Arbeitsspeicher und sichert sich in dieser Bewertung auch einen der oberen Plätze. Installiert nimmt er dagegen lediglich 1,03 MB des internen Speicherplatzes ein und sichert sich auch hier wieder eine gute Platzierung. Starten tut der Browser quasi instant.

 

Den Opera kann man in zwei Varianten im Market herunterladen. Eine nennt sich Mobile, die andere Mini. Beide Deutsch, beide simpel und logisch sowie einfach strukturiert. Unterschiede? Tja, eigentlich soll der darin liegen, dass im Mini die Seiten schneller laden. Und tatsächlich: appland.ch lud der Mobile innerhalb von 26 Sekunden komplett. Der Mini brauchte dazu nur 17 Sekunden (Cach vorher in beiden Browsern gelöscht). Soweit ich das verstanden habe, geschieht dies durch Komprimierung der Seiten über die Operaserver. Dafür kann der Mini definitiv zwei Dinge nicht: Flash und per Optionen einen Beendenbutton im Menü einblenden. Mit der Mobilevariante ist dies beides machbar. Ansonsten kommen beide Versionen mit den mehr oder weniger gleichen Einstellungen daher: Optionen zur Seitenansicht, Sicherheits-/Privatsphäre, Lesezeichen, Share-Möglichkeiten etc.
Lobenswert ist die stabile Laufeigenschaft beider Apps, sowie ein ruckelfreies navigieren auch wenn die Homepages in der Desktopvariante angezeigt werden. Zoomen funktioniert ebenfalls astrein und ohne Verzögerung. Übrigens: Die Balken (Statusleiste oben, Navigationsleiste unten) lassen sich im Menü jeweils einzeln ausblenden und kommen erst dann zum Vorschein, wenn man die Menütaste seines Smartphones betätigt. Erleichtert die Übersicht beim Surfen enorm. Die Statusleiste kommt auch von allein wieder ins Bild, scrollt man ganz nach oben auf einer Seite. Hier ist auch nett: Bei einer schnellen Scrollbewegung des Fingers erscheint kurz darauf ein Pfeil, der einen sofort ans untere/obere Ende der Site springen lässt. Dann sinnvoll, wenn man viele Kommentare auf einem Blog gelesen hat und wieder zum Anfang der Seite möchte. Läuft ebenfalls ruckelfrei.
Beide Browser laufen stabil und mucken kaum bis gar nicht rum. Zumindest der Mobile bringt alles mit, was ein vollwertiger Browser benötigt. Auch wenn er dafür einige Sekunden länger beim Laden der Seiten benötigt. Der Mini läuft dafür meines Wissens nach sogar auf normalen Handys. Jedenfalls habe ich auf meinem alten Sony Ericsson k800i eine Opera Mini Version genutzt. Dort basierte sie auf Java. Plugins lassen sich nicht installieren. Und zumindest beim Mini bringt die Installation der Adobe Flashplayer-App aus dem Market rein gar nichts. Außer weiteren 11 MB verschwendetem Speicherplatz.

Zur Energie- und Speicherverschwendung beider Versionen bleibt zu sagen: Mobile/Mini mit ca. 19/12 MB RAM und 35,27/1,64 MB Installationsgröße. Letzteres ist recht extrem. Bei der Startzeit liegt der Mini so knapp vor dem Mobile, dass es kaum auffällt. Eine Synchfunktion wurde von Opera in keiner Variante spendiert. Schade.
Bei den Screenshots habe ich übrigens auf die der Mobile-Variante zurückgegriffen.

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Der Firefox. Am PC mein Lieblingsbrowser, muss er sich auf dem Androiden erst noch beweisen. Allerdings ist er auf gutem Wege. Gewohnt lässig und äh… innovativ überzeugend trifft es wohl am besten. Potential hat er auf jeden Fall, überlegt man, was er alles mitbringt. Noch muss er aber wachsen der kleine Fuchs. Vor allem bei der Startzeit der App muss sich noch einiges tun. Nichts desto Trotz: appland.ch in 22 Sekunden in der Desktopansicht geladen. Das Surfen an sich läuft flüssig und ohne Ruckler. Flash? Leider nein. Sprache: Deutsch. Bedienung: Ok. Vielleicht ein kleinwenig zu vielfältig für den Anfang. Nach kurzer Eingewöhnung findet man sich schnell zurecht. Die Optionen erreicht man entweder über die Menütaste des Telefons oder über einen Wisch über den Display nach Links. Bei dem Gewische nach links schiebt sich rechts ein Balken ein, der die Tasten für Vor-/Rückwärts Navigation, sowie den Stern, die aktuell betrachtete Seite als Favorit zu setzen, offenbart. Ebenso findet sich das Zahnrad für die Einstellung in dieser Bar wieder. Der Wisch nach rechts gewehrt Einsicht in die linke Bar mit den geöffneten Seiten bzw. Fenstern. Ebenso findet der geneigte Nutzer ein Ordnersymbol, in dem sich alle Seiten, Lesezeichen, Chronik und die Synchronisation mit der Desktopversion des Browsers verbergen. Links neben der Adressleiste ist ein Seitensymbol, über welches sich Einstellungen zur aktuellen Seite vornehmen lassen. Unter anderem ist hier auch ein kleines Schmankerl zu finden, worauf ich allerdings erst in einigen Zeilen eingehen möchte.

Zunächst will ich kurz beschreiben, was man in den Optionen so vorfindet. Im Optionsmenü kann man die – typischen – Browsereinstellungen vornehmen, sowie die Downloads betrachten (Pendant zum Downloadmanager des Desktopbrowsers) und Add-Ons einstellen bzw. suchen und installieren. Als kleinen Bonus bietet der Firefox eine interne Funktion, geöffnete Seiten als PDF auf dem Androiden zu speichern. Zu finden ist dies in den Seitenoptionen. Eine als PDF gespeicherte Seite wird anschließend im Downloadmanager gelistet und kann von dort aus mit entsprechender App betrachtet werden.
Diese Menüs lassen sich übrigens auch per Menütaste am Telefon öffnen. Ist man drin, kann man in den Browsereigenschaften unter anderem folgende Maßnahmen ergreifen: Startseite,  Sprache, Datenschutz- und Sicherheitseinstellungen festlegen (Cookies, Passwörter etc.), JavaScript und Zeichencodierung beeinflussen. Damit man den mobilen Fuchs zum Bau, respektive PC Browser, lotsen kann, muss hier auch die Synchronisation aktiviert und eingestellt werden. Wie das im Detail von statten geht, erläutere ich später. Zunächst zu den Add-ons.

Im Gegensatz zum Standardbrowser kann man im mobilen Firefox nicht nur Plugins bzw. Add-ons im Menü auswählen, sondern auch welche suchen und installieren. Ganz wie der große Bruder am PC kann der Browser also nach eigenem Belieben modifiziert werden. Dabei werden einige Add-ons von Haus aus mitgeliefert, wie zum Beispiel eine integrierte Google-, Twitter-, amazon.de- und Wikipediasuche. Ich habe mir zusätzlich noch das – auch auf dem Desktop – sehr beliebte Add-on Adblock Plus installiert. Auch ein User-Agent-Switcher findet sich in der Liste. Neben solch praktischen Tools gibt es auch welche, die sich lediglich auf die Optik beziehen.

Komme ich zur Synchronisationsfunktion des Browsers. Hierzu muss man sich vorher am PC im Firefox in den Einstellungen unter Sync kostenlos registrieren und ein Gerät hinzufügen. Hierzu startet man den mobilen Firefox und ruft in den Einstellungen Desktop auf. Nun werden drei Buchstaben/Zahlenkombis angezeigt, die am PC in die entsprechenden Felder einzutragen sind. Ist dies geschehen, kann man über den mobilen Feuerfuchs in den Optionen unter Desktop die Inhalte (siehe Screenshot Einstellungen links) der Desktopversion abrufen. Leider funktioniert es nicht so ganz, wie es vielleicht könnte. Verlauf und auch geöffnete Desktoptabs werden angezeigt und stehen zur Verfügung. Die Lesezeichen hat der Fuchs für unterwegs leider nicht aufgenommen, so dass hier seitens der Mozilla-Community auf jeden Fall Handlungsbedarf besteht. Wenn ich schon eine Syncoption biete, sollte diese auf jeden Fall die Lesezeichen beinhalten und transferieren können.

Tja, leider sind die lange Startzeit der App und die fehlenden Lesezeichen bei der Synchronisation nicht die einzigen negativen Kritikpunkte. Es kommt hinzu, dass der Browser auch nicht sonderlich stabil läuft. Bei meinen Tests führte ein Druck auf den Homebutton jedes Mal dazu, dass sich nicht nur der Firefox, sondern sämtliche geöffneten Apps mit schlossen. Sogar der Homescreen war leer und musste neu geladen werden. Letzteres tritt auch auf, wenn ich den Browser per zurück-Taste am Telefon verlasse. Auch ein Add-on, welches den Browser beim schließen aller Fenster automatisch beendet, brachte keine Abhilfe. Die Installationsgröße weiter unten liefert ebenfalls Grund genug, hier nach Optimierung zu schreien. Sofern diese Schwachpunkte jedoch behoben sind, sollte es der Firefox für Android ohne weiteres schaffen, es seinem großen Bruder in der Desktopvariante gleich zutun und zu einem der meist genutzten Browser seiner Plattform werden.

Als letzten Punkt will ich noch fix die Ressourcen bemängeln. Installiert benötigt der FF sage und schreibe 24 MB! Damit hat er sich in diesem Kriterium unangefochten an die Spitze gesetzt. Zum Arbeitsspeicherverbrauch im Hintergrund kann ich leider keine Angaben machen, da sich der Firefox ja, wie oben erwähnt, jedes mal abschießt, sobald ich versuche per Homebutton den Taskmanager aufzurufen. Allerdings gelang es mir, den Taskmanager zu öffnen, nachdem sich der FF verabschiedet hatte, jedoch noch am Beenden war. Dadurch stand er mit fast 38 MB im Verbrauch. Ich denke, dies kann jedoch nicht als Vergleichswert herhalten, da der FF aktiv am Werkeln war, sich selbst zu beenden.

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Was bleibt noch? Zwei der Browser stehen noch aus und nach dem Firefox mit einer ersten Anmutung von Tabs kommt nun der erste Browser, der von vornherein echte Tabs liefert. Der Dolphin. Wie den Opera gibt es auch diesen Browser in zwei Varianten. Die eine HD genannt, die andere Mini. Der Mini erfüllt hierbei die gleichen Funktionen wie die Mini-Variante beim Opera. Hierzu verzichtet der Browser auf die interessanten Zusätze des HD und kommt ohne Add-ons oder Plug-Ins daher. Grund auch hier eine verbesserte Performance. Ob der Dolphin Mini dies auch liefert, wird sich zeigen. Hauptsächlich will ich sowieso auf den HD eingehen, da der Mini einfach unnütz zu sein scheint. Ich will an dieser Stelle schon einmal erwähnen, dass der HD bei mir nicht sonderlich flüssig läuft. Das kann allerdings auch an den zahlreichen installierten Apps auf meinem SGS liegen (zur Zeit ca. 70). Laut Kommentaren im App Market sind die Erfahrungen dazu allerdings eher positiv, wie mir scheint. Nun lege ich aber endlich mal los.

Beim Starten stellt man fest: Das Menü ist auf Englisch. Und Deutsch. Dennoch kein Problem, da eine logisch und daher schnell zu durchschauende Menüführung vorhanden ist. Vorab: appland.ch hat der HD in der Desktopansicht bei mir in knapp 40 Sekunden geladen. Keine rühmliche Ansage.
Der Dolphin HD kommt mit einer Startseite daher, die so gar nicht nach Browser aussieht. im oberen Teil sind die (editierbaren) sogenannten Speed Dial Felder untergebracht. Nichts anderes als beim Opera die Schnelladressenansicht. Unterhalb dieser Felder ist eine Most Visited Liste zu finden. Diese passt sich dem Surfverhalten insofern an, als dass sie natürlich die Most Visited aktualisiert, wenn eine Seite plötzlich öfters angesurft wurde.
Wischt man mit dem Finger in dieser Ansicht nach links und rechts, öffnen sich wie beim Firefox zusätzliche Ansichten, die das Surfen intuitiver, flexibler und schneller gestalten sollen. Der Wisch nach rechts offenbart links die Bookmarks bar. An deren Unterem Ende findet sich der Stern, eine Seite fix zu bookmarken, die Lupe dient der manuellen Eingabe einer URL und die Schaltfläche Quick Access. Letztere beheimatet neben den Lesezeichen, dem Verlauf, den Einstellungen, dem Add-ons Menü auch das Theme-Menü, sowie das Gesten-Menü. Auf die Browsereinstellungen, Add-ons, Themes und Gestensteuerung gehe ich später detaillierter ein.
Ein Linkswisch auf dem Display eröffnet eine Leiste mit den Symbolen für Vollbildansicht, eine Liste der installierten Add-ons in der ebenfalls die installierten Themes gelistet werden, sowie einige direkte Verknüpfungen zu installierten Add-ons wie z.B. dem Translate-Add-on oder dem Add-on, die aktuelle Seite als PDF zu speichern. Die weiteren Add-on-Buttons sind natürlich von den installierten Add-ons abhängig. Ganz unten in dieser Sidebar ist des Weiteren ein Symbol zur Übersicht der geöffneten Seiten zu finden.

Es wird Zeit, auf die Browsereinstellungen einzugehen.
Neben einem Useragent-Switcher und den üblichen Sicherheits- und Privateinstellungen bietet der Dophin HD die Möglichkeit, die Ansicht der App einzustellen. Soll heißen: App nur im Breitformat, Hochansicht oder vom Bewegungssensor abhängig zu machen. Zu finden unter der Bezeichnung Orientierung. Praktisch: Die Optionen zum Beenden des Browsers, um festzulegen, was beim Beenden gelöscht werden soll (Cach). Ebenso lässt sich die Wischoption für die linke/rechte Leiste de-/aktivieren. Damit nicht genug. Wie vom Desktop PC gewohnt, kann ein Kontextmenü für die Internetseiten aktivieren. Weitere optische und gestalterische Dinge sorgen für ein persönliches Surferlebnis und lassen den Browser wirklich flexibel an das eigene Nutzungsverhalten anpassen. Um den Rahmen hier nicht weiter zu sprengen, habe ich zum Ausgleich ein Video am Ende des Dophin HD Tests angefügt, in welchem ich einige Dinge noch mal etwas zusammenhängender erläutere. Mir persönlich gefallen eingeblendete Tabs, Menüleisten etc. nicht. Sie stören beim mobilen Browsen nur. Deshalb: Beim HD ist dies recht praktisch gelöst. Die Tabs erscheinen nur noch, betätigt man die Menütaste des Telefons. Gleichzeitig erscheint unten die Menüleiste. Ein Touch auf den entsprechenden Tab und ein weiterer auf die Seite rufen diese auf und Tab- sowie Menüleiste verschwinden wieder. Ob man die Tabs dauerhaft einblenden kann, habe ich noch nicht herausgefunden. Ich vermute allerdings, dass dies möglich ist.

Nach dem Firefox ist der Dolphin HD der zweite Browser, der es ermöglicht, praktische Add-ons sowie Themes zu installieren. Beides findet sich im App Market oder lässt sich direkt im Browser aus den entsprechenden Menüs heraus suchen, herunterladen und installieren. Einige Add-ons fügen den Browsereinstellungen nützliche Funktionen hinzu, andere machen das multimediale Erlebnis des mobilen Surfens praktischer und die Themes lassen das ganze einfach individuell aussehen. Dolphin HD und Firefox haben hier viel gemein und ziehen in Sachen Modifizierbarkeit den bisher getesteten Browsern davon. Wie sooft wirken sich natürlich installierte Add-ons durchaus mit zunehmender Menge unter Umständen auf die Performance des jeweiligen Browsers aus.

Da war doch noch etwas. Ach richtig! Die Gestensteuerung. Bisher habe ich selbst auf eine Steuerung dieser Art verzichtet, weil es mir zu umständlich war. Mal funktionierte es, mal nicht, mal nur teilweise. Der Dolphin liefert da glücklicherweise noch etwas mit, was das ganze vereinfacht. Nämlich eine animierte Anzeige, welche Geste welche Wirkung hat. Bisher habe ich keine App, die sich darum mal gekümmert hätte. Wer sich also bisher um Gestensteuerung gedrückt hat, bekommt hier eine erste simple Grundinfo, wie sich die App per Geste lenken lässt. Im Gestenmenü lassen sich als netten Bonus auch eigene weitere Gesten hinzufügen und speichern. Dies auszuprobieren habe ich mir allerdings gespart, da ich generell nicht sonderlich viel Übung in dieser Art der Nutzung einer App habe.

Zu guter Letzt bleibt wieder der Ressourcenhunger zu erwähnen. Der Doplphin HD frisst lediglich 3,84 MB des Speicherplatzes und gibt sich mit ca. 11,5 MB RAM auch recht telefonfreundlich gegenüber leistungsschwächeren Modellen.
Der Mini läuft mit 1,58 MB installiert und nötigt im Hintergrund dem RAM stolze 37 MB RAM ab. Auch ist er der erste Browser, den ich im Hintergrund dabei erwische, wie er an der CPU nascht. Hier schwankt es stark zwischen 1,5 bis hin zu 4% CPU-Auslastung. Wohlgemerkt: im Hintergrund, ohne das eine Seite lädt oder dergleichen. Abschließend noch das Video:

Dolphine Browser HD im Test – Video

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Android – Dolphine Browser HD from Martin Rechsteiner on Vimeo.

 
Dolphine Browser HD im Test – Video – nach dem Update

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Android – Dolphine Browser HD – Update from Martin Rechsteiner on Vimeo.

 

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Wer auf Grund des bisher langen Textes noch nicht in den Winterschlaf verfallen ist, kann sich nun noch meine Testergebnisse des xScope geben. Dieser ist zum Testzeitpunkt in Version 6 im Market zu bekommen und gesellt sich zu den Browsern, welche mit Tabs bei den Usern zu punkten versuchen.
Der Browser selbst startet mal schneller, mal langsamer, muss sich aber allerhöchstens hinter dem Standardbrowser verstecken. Mit dem Opera kann er mithalten. Die App ist komplett eingedeutscht und dadurch auch leicht zu bedienen, allerdings nicht ganz so logisch aufgebaut, wie seine Konkurrenten. Nach kurzer Eingewöhnung sollte aber auch beim xScope die Handhabung kein unüberwindbares Problem mehr darstellen. appland.ch hat er komplett leider erst in ca. 45 Sekunden geladen. Allerdings war er nach 19 Sekunden bereits bei 99%. Einen Reload später standen knappe 24 Sekunden auf der Stoppuhr. Die 45 Sekunden für eine Seite sind allgemein eher die Ausnahme, was mich freut. Denn xScope läuft flüssig, stabil und ohne große Verzögerungen. Vorbildlich eben.

Ein nicht ganz so umfangreiches Menü wie der Dolphin HD macht den xScope für Menschen interessant, die einen schnellen Browser mit Tabs wollen. Diese ordnen sich natürlich am oberen Bildschirmrand an, wohingegen am unteren eine Menüleiste zu finden ist. In dieser befindet sich ein Homebutton, Refresh, die Navigationstasten, ein Button für die Tabübersicht und der Menübutton. Letzterer öffnet eine Leiste über der Menüleiste, in welcher weitere Symbole erscheinen. Nicht nur die Animation ist schick gemacht, sondern auch die Funktionen sind sinnig. Aufgereiht findet man sechs Symbole, welche da sind: Bookmark,  Verlauf, Downloadliste, Downloadverzeichnis, Browseroptionen,  Beenden.
Noch kurz ein paar Worte zur Tableiste. In dieser ist noch ein Infobutton ganz links vor dem ersten Tab untergebracht und ganz rechts findet man ein Icon, mit welchem sich die Handystatusbar ausblenden lässt. Auch Vollbild genannt, wobei ich diese Bezeichnung übertrieben finde. Die Tabs und Menüleiste des Browsers bleiben weiterhin eingeblendet. Dazu gleich noch ein Sätzchen. Über das Infoicon kann man die Eigenschaften und Möglichkeiten der aktuell angesurften Seite aufrufen. Beispielsweise zu den Lesezeichen hinzufügen, URL kopieren, Text wählen/kopieren, Seite speichern oder als Startseite setzen. Klein aber fein: am untersten Ende der Liste lässt sich für jede Seite einzeln ein Useragentswitscher einstellen. Die Qual der Wahl hat man zwischen Android, Desktop und, ich schätze iOS, da ein Apfel das Bildchen ziert. Ich wollte ja noch etwas zum Vollbildmodus sagen. Und zwar kann man in den Browseroptionen einstellen, was bei verschiedener Behandlung der Menütaste des Telefons passieren soll. Gleiches findet sich auch für die Zurücktaste des Gerätes. Zuerst aber zu den Möglichkeiten der Menütaste. Diese kann man mit der Aufgabe betrauen, einen 100%-igen Vollbildmodus (Leisten ein-/ausblenden) zu erzeugen oder die Seitenoptionen zu öffnen. Ich bevorzuge den Vollbildmodus. Diese Wahl hat man bei einem kurzen Druck auf die Menütaste. Der Clou: für einen langen Druck lassen sich ebenfalls diese Eigenschaften auswählen, so das man die selbe Taste mit beiden Shortcuts belegen kann. Praktisch und innovativ. Noch etwas ist recht innovativ. Sämtliche Punkte werden nicht in einem Menü, sondern jeweils in einem Tab neu geöffnet. Das Menü scheint also in HTML gehalten und hinterlegt zu sein. Ich denke, dies trägt sicher zur Stabilität und schnellen Laufweise bei.

Mit Plugins lässt sich der xScope so direkt nicht erweitern. Lediglich Themes können im App Market nachgeladen werden. Hier allerdings ein trauriger Nachteil: Manche Themes sind kostenpflichtig. Die Auswahl scheint allerdings ausreichend zu sein. Aber weiter zu den Browsereigenschaften.
Die Tabs lassen sich auch dauerhaft ausblenden, die Adresszeile ebenfalls. Die Position des Menübalkens ist variabel zwischen oben und unten, die Animationen können deaktiviert werden. Für neu aufgerufene Seiten kann ein Zoomfaktor – wie unter anderem beim Dolphon HD – festgelegt und die Textgröße bestimmt werden. Dergleichen finden sich noch weitere Modifikationseigenschaften. Der Useragentswitcher im Menü offenbart übrigens die Varianten Android, Computer, iPhone und iPad. Nur ergänzend zu dem oben angesprochenen Infobutton, wo sich dies ja auch für jede Seite festlegen lässt. Für paranoide Menschen, oder einfach Leute, die auf ihre Privatsphäre achten, kann dem Browser untersagt werden, den Seiten über GPS/Netz mitzuteilen, wo man grade seine Unterwäsche kauft oder in welchem Mc Donalds man grade sitzt. Zum Umgang mit den Tabs lassen sich ebenfalls weitere Menüpunkte bearbeiten.  Auch für den xScope kann man das Licht bzw. den Display anlassen. Und hier funktioniert es auf anhieb. Gleich unter diesem Punkt findet sich ein Kästchen mit der Beschriftung Recover if killed. Schätze, soll heiße, den Browser dort zu starten, wo er beendet wurde. Egal auf welche Weise. Natürlich kann auch Cache und PW-Liste gelöscht werden. Dies allerdings nicht einzeln, sondern nur zusammen. Wem das nicht reicht, der kann den Auslieferungszustand von xScope wieder herstellen. Zu guter Letzt finden sich noch die EULA, Hilfen und Entwickler-Spenden-Link im Menü.

Bevor ich zum Ressourcenverbrauch von xScope komme, will ich noch einen tollen Vorteil der App ansprechen. Es ist sogar ein kleines Alleinstellungsmerkmal. Und zwar können nicht nur Seiten gespeichert, sondern auch direkt im Browser gezipped werden. Ganz nebenbei sieht man auch das Downloadverzeichnis in HTML-Ansicht in einem Tab und sogar den Pfad. Dazu werden Infos wie Erstellungs- bzw. Änderungsdatum und Dateigrößen gereicht. Wohl bekommts. Als Verzehr… Hinweis wird erwähnt, was weiterhin mit den diversen Downloads noch angestellt werden kann.

Das war es soweit zum Browser, fehlt noch der Systemhunger der netten App. Im Hintergrund gibt sich der xScope als Vielfraß und schafft es doch tatsächlich den Dolphin Mini zu überholen. Das macht er elegant mit ca. 42 MB Verbrauch des guten RAMs. Auch die CPU knabbert er ab und mit jedoch kaum nennenswerten Bissen an. Bei mir ging es innerhalb von fünf Minuten nicht über 0,4% CPU Nutzung hinaus und lag meist sogar bei 0,00%. Die Installation des xScope begnügt sich im Vergleich dazu eher mit einem Salatblatt: 2,65 MB verlangt er an Platz für seine Installation.

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FAZIT:

Der Standardbrowser ist der schnellste, egal wie ausgelastet das Telefon ist und wie viele Apps installiert sind. Dies tut der App keinen Abbruch, seine Arbeit zügig und flüssig zu verrichten. Sein großes Plus: Flash, Flash und noch Mals Flash. Er zuckt und muckt nicht. Lediglich ruckeln Videos etwas und es erscheint die Meldung, dass dieses Video nicht für mobile Geräte optimiert sei. Egal, tut dem Sinn und Zweck, sich das Video zu rein informativen Zwecken anzusehen, keinen Abbruch.  Generell kann man dem Browser weiterhin unterstellen, ein Leichtgewicht in jeder Hinsicht zu sein. Wer also nur mal eben einen Twitterlink verfolgen will und nicht den Anspruch hat, den Surfluxus vom PC unterwegs zu erleben, ist mit dem Standardbrowser bestens bedient. Aber ACHTUNG: die Flashunterstützung ist auch vom Smartphone abhängig! Für die stabile Nutzung muss man allerdings auf Add-ons und Plugins sowie sonstige browsertypische Dinge eines Desktopbrowsers verzichten.

Der Opera
in der Minivariante ist überflüssig. Warum? Er ist nicht schneller als der Standardbrowser und kann nicht wirklich mehr. Deshalb: unnütz. Anders sieht es hingegen mit dem Opera Mobile aus. Dieser ist fast genauso fix, bietet jedoch schon mal einige Erweiterungen an, die dem Standardbrowser noch fehlen. Wem der Standard zu ärmlich ist, die anderen jedoch zu lahm, der findet hier sicherlich ein akkurates Mittel im Opera Mobile. Flash kann dieser Browser allerdings nur bedingt. Unabhängig vom Gerät auf dem er installiert ist.

Der Firefox
kann mit einer Sync-Funktion aufwarten und bietet – wie vom Desktop her gewohnt – die Möglichkeit Add-ons zu installieren. Dabei stehen mehr oder weniger praktische Add-ons zur Auswahl. Auch die Handhabung ist innovativ praktisch. Leider ist der FF noch nicht fehlerfrei und wie oben erwähnt deshalb in meinen Augen noch unbrauchbar. Leistungstechnisch frisst er auf jeden Fall unheimlich Speicherplatz. Da hat das Mozilla-Team noch Nachholbedarf, bevor der Firefox sein Potential entfalten kann. Bonus: man Seiten als PDF speichern.

Der Dolphin HD
ist im Vergleich zum Firefox die bessere Wahl, wenn es um die Stabilität geht. Auch für den Dolphin bekommt man sinnvolle Add-ons und sogar Themes ohne vorher ein Add-on dafür installieren zu müssen. Die Meinungen gehen bezüglich der Stabilität und der Ladezeiten auseinander. Bei mir hat er sich als recht langsam beim Seitenaufbau und etwas lahm in der Reaktionszeit erwiesen. Allerdings läuft er wesentlich stabiler als der Firefox und bietet Tabs zur Seitennavigation. Auch die übrigen Einstellungen sind sinnvoll. Auch der Dolphin kann – wieder Firefox – Seiten als PDF speichern. Dazu ist beim Dolphin allerdings die Installation eines Add-ons von Nöten. Der Dophin Mini orientiert sich an Leistungsfähigkeit und ist wesentlich abgespeckter. Läuft deshalb aber nicht zwingend flüssiger als der große Bruder und schon gar nicht schneller. Ich hake ihn daher unter überflüssig ab und verweise lieber wieder auf den Opera Mobile oder gar den Standardbrowser auch wenn die Handhabung des Dolphin Mini etwas mehr an Desktopbrowsern angelehnt ist, als die beiden eben genannten, zumal er doch recht leistungshungrig rüberkommt.

Der xScope
ist in diesem Beitrag meine Empfehlung. Er kann zumindest einigermaßen Flash, lässt sich mit Tabs bezüglich der Seitennavigation steuern und bietet sogar an, Downloads zu zippen. Dazu kommt eine flüssige, schnelle, stabile Abarbeitung aller Befehle. Er muckt und meckert kaum bis gar nicht, kommt aber mit einigen praktischen Einstellungen, die auch der Dolphin mitbringt. Der Leistungshunger am RAM ist jedoch arg energiebedürftig, was bei häufiger Nutzung natürlich schnell auf den Akku schlägt. Wer also nicht zufällig eine Steckdose in der Tasche hat, sollte dies berücksichtigen. Ansonsten ist dieser Browser für alle geeignet, die mal schnell einem Link nachgehen, jedoch auch auf einen gewissen Surfkomfort vom Desktop her nicht missen wollen.

Ich selbst werde jedoch weiterhin auf den Opera Mobile oder den Standardbrowser zurückgreifen, da ich meistens eh nur auf Grund einiger Infos mit dem Handy surfe. Und danke allen Lesern, die bis hier unten hin durchgehalten haben.

6 Kommentare zu „Android – Fünf Browser im Vergleichstest: Standard, Opera, Firefox, Dolphin, xScope“

  1. Nachtrag:
    Habe im ersten Video den SkyFire erwähnt. Diesen Browser habe ich doch noch aus dem Review genommen, da er zum einen komplett auf Englisch, zum anderen derart überladen mit Menüs und voreingestellten Seiten ist, dass ich mich letztendlich gegen eine Testpublikation entschieden habe. Wenn hier seitens von euch Lesern allerdings Interesse besteht, hole ich das gerne noch in einem extra Beitrag nach. Meines Erachtens hat der SkyFire zu viele Plugins und Funktionen, die man doch besser in extra Apps packen sollte.

  2. Da ziehe ich doch auch mal meinen Hut. Super Übersicht.
    Eine Frage hätte ich da noch: hast Du mal versucht, im Opera die Schnellstartbutton einzurichten? Mir ist das nicht gelungen, solange ich denselbigen auf meinem Milestone hatte. Vielleicht hab ich mich auch nur zu doof angestellt.
    Bin dann bei dem Standard und dem Dolphin hängengeblieben.

  3. Danke für die Blumen!

    @andorid_oma:
    Ja, habe ich gemacht. Einfach auf eines der leeren Felder touchen und die gewünschte Internetadresse eintippen, bestätigen. Dann lädt der Opera Mobile ein kleines Bild der Seite in dem gewählten Button und du kannst die Seite per Touch direkt ansurfen.

    Wenn es bei dir nicht funktioniert, gehe ich von einem Bug aus. Leider ja die Tücke des Details bei Android. Auf jedem Gerät kann es unterschiedlich gut/schlecht funktionieren. Je nach dem wie lange das bei dir her ist, kann ich einen weiteren Testversuch deinerseits empfehlen, da sich unter Umständen durch etliche Updates dieses Problem erledigt haben könnte. Sofern du noch in Erwägung ziehst, den Opera zu nutzen. Der Dolphin HD macht sich seit dem von mir verfilmten Update ja bei mir auch plötzlich besser, ohne das ich sonst etwas verändert habe.

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