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The Book of Unwritten Tales 2

Crowdfunding ist der Trend des Jahrzehnts. Nicht nur kreative, junge Startups stellen ihre Ideen auf entsprechende Plattformen und lassen diese durch die Community finanzieren, auch etablierte Entwickler oder Publisher versuchen so, vorab Feedback und finanzielle Mittel für Ideen im Allgemeinen oder zusätzliche Inhalte zu erhalten. So geschah es auch bei der Fortsetzung von «The Book of Unwritten Tales», vom deutschen Studio King Art.

The Book of Unwritten Tales 2

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Im Jahr 2009 wurde der erste Teil veröffentlicht. Weit vor der Zeit der Smartphones stand der Titel für Windows, macOS und Linux zur Verfügung. Zwei Jahre danach gab es mit «The Book of Unwritten Tales: Die Vieh Chroniken» ein Spin-off. 2014 startete die Crowdfunding Aktion des Nachfolgers, bei der Zusatzinhalte wie eine orchestrale Hintergrundmusik oder zusätzliche Animationen finanziert werden sollten. Mit 2,6-facher Überfinanzierung im Vergleich zum Basisziel ein voller Erfolg. Im Februar 2015 letztlich veröffentlicht, gut zwei Jahre später folgte eine Umsetzung für iOS und Android. Als Publisher kommt THQ Nordic zum Einsatz.

Die Handlung beginnt ein Jahr nach dem Vorgänger. Erneut verschlägt es uns in die Fantasywelt Aventasien. Auch in Sachen Charaktere tut sich wenig. Weiterhin dreht sich der Handlungsstrang um den Gnomenmagier Wilbur Wetterquarz, die Elfenprinzessin Ivodora Eleonora Clarissa und den Piraten Nathaniel Bonett. Die drei Helden, die anfangs getrennt starten, werden mit unterschiedlichen Intrigen konfrontiert, ehe sich ihre Wege dann wieder kreuzen. Vereint nehmen sie den Kampf gegen eine neue Seuche auf, die das Land verändert.

«The Book of Unwritten Tales 2» ist erneut ein klassisches Point-and-Click Adventure. In Sachen Technik setzt der Titel wieder auf 3D Polygone, die zu dreidimensionalen Elementen und Figuren zusammengefügt werden. Was anfangs eher altbacken klingt, entpuppt sich bereits beim ersten Start zu einem der technisch fortschrittlichsten Spiele des Genres. Alles ist wirklich ausgesprochen liebevoll gestaltet, es gibt viel Liebe zum Detail und viele Objekte sind handgemacht und sehen auch so aus. So bewegen wir uns munter durch die Welt, lösen einige Rätsel und unterhalten uns ausführlich mit anderen Charakteren.

Auch die Portierung auf iOS oder Android ist gut gelungen. Die Entwickler gaben sich viel Mühe und haben einige Anpassungen auf die unterschiedlichen Displaygrössen vorgenommen. Die Steuerung gelingt problemlos, in Sachen Grafikqualität gibt es kaum Einbussen. Nichtsdestotrotz ist der Titel eindeutig ziemlich speicher- und leistungshungrig. Auf älteren Geräten kann das eine oder andere Ruckeln auftauchen – ein Umstand, der sich aufgrund des nicht zeitkritischen / nicht kompetitiven Gameplays aber verkraften lässt.

Die wahre Kraft des Titels liegt aber nicht in seiner technischen Umsetzung, sondern in der Liebe zum Detail. Der komplette Soundtrack, Kickstarter sei Dank, wurde mit einem grossen Orchester eingespielt. Ebenso kommen wieder sehr bekannte Sprecher wie Joseline Gassen, Oliver Rohrbeck, Udo Schenk, Marion von Stengel, Bernd Vollbrecht, Bodo Wolf, Dietmar Wunder und Santiago Ziesmer zum Einsatz. Zwei Elemente, die den Tiefgang und das Erlebnis ungemein erhöhen – dementsprechend sollte das Spiel aber auch mit Ton genossen werden. Auch die Story kann sich sehen lassen und überzeugt nicht nur durch den Tiefgang der Erzählung, sondern jede Menge Humor und mit einigen Referenzen an andere bekannte Märchen oder Erfindungen der Traumfabrik (vornehmlich Walt Disney). Nichtsdestotrotz, die Story ist aufgrund ihres Settings etwas kindlich – wer Realismus oder gar traurig-dystopische Inhalte wie in «The Silent Age» sucht, wird an diesem Titel keinen Gefallen finden.

Kritik? Muss man hier sehr lange suchen. Etwas störend fielen mir nur die grösstenteils sehr einfachen Rätsel auf. Vor allem zu Beginn sind diese keinerlei Herausforderung, wer also die ultimative Knobbelaktion sucht, wird hier schwer unterfordert sein.

​Fazit

«The Book of Unwritten Tales 2» ist eines der besten bzw – wenn ich nostalgische Kindheitserinnerungen an «Baphomets Fluch» fairnesshalber ausser Acht lasse – sogar das beste Point-and-Click Adventure, dass ich je auf einem Tablet spielen durfte. Das Spiel ist ein wahres Meisterwerk, beginnend mit dem enormen Umfang von 20 Stunden bis hin zu einem tollen Soundtrack und wirklich bekannten Synchronsprechern. Vor allem Tablets eigenen sich für derartige Spiele wirklich perfekt. So wird aus Point-and-Click ein Look-and-Touch und ein Genre, dass ich sehr liebe, moderner denn je wiederbelebt.

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